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Rückengesundheit

Veröffentlicht am:

„Erwachsensein besteht eigentlich nur noch aus Müdigkeit und Rückenschmerzen.“ (unbekannt)

Das muss nicht so sein. In diesem Blogartikel stellen wir im zweiten Teil die unserer Ansicht nach besten Maßnahmen zur Verbesserung der Rückengesundheit vor. Anlass ist der anstehende Tag der Rückengesundheit. 2002 vom Deutschen Grünen Kreuz gegründet, veranstalten Fachverbände jedes Jahr Informationsveranstaltungen und Fachvorträge. Für eine Osteopathie-Praxis quasi der wichtigste Tag im Jahr!

Es gibt wahnsinnig viele Ursachen für Rückenschmerzen, folgende wollen wir hier nennen:

  • falsche oder mangelnde Bewegung
  • einseitige Belastung
  • schlechte Körperhaltung
  • angeborene oder erworbene Rückenleiden
  • überwiegend sitzende Tätigkeit
  • Übergewicht
  • Organbezug
  • Stress

Alle Ursachen sind von wichtiger Bedeutung, aus osteopathischer Sicht macht es dennoch Sinn, besonders auf das Thema des Organbezugs näher einzugehen.

Organbezüge

Nicht immer kommen Rückenschmerzen von der Wirbelsäule. Ein klassisches Beispiel soll an dieser Stelle der Bezug zum Darm sein. Es gibt unterschiedliche Wege, wie eine Erkrankung des Darms die Rückengesundheit beeinflussen kann:

über fasziale Verbindungen:

Alle Organe, auch der Darm, sind über bindegewebige Aufhängestrukturen an der Leibeswand aufgehängt. Diese Bindegewebe führen meist die Gefäße und auch Nerven des betreffenden Organs und können, bei Organveränderungen, unter Stress geraten. Dieser überträgt sich dann z.T. auf dem Wege des Nervensystems auf den Rücken.

über neuro-vegetative Verbindungen:

Jedes Organ bezieht Nerven aus der Wirbelsäule (hier TH 8 – L 2), über die das Zentralnervensystem steuernde Impulse an das Organ weiterleitet, aber auch Informationen zum Funktionszustand des Organs erhält. Im Falle organischer Erkrankungen oder funktioneller Veränderungen werden über diese Nerven Impulse an das Rückenmark weitergeleitet, die dann zu einer Sensibilisierung der Nervenkerne und anschließender Blockierung der zugeordneten Segmente führen können.

über metabole Bezüge:

Verdauung ist gewissermaßen die Voraussetzung für Stoffwechsel. Im Magen und im Darm werden die Nährstoffe, die wir über unsere Nahrung zu uns nehmen, in ihre Bestandteile zerlegt. Wenn es Funktionsstörungen im Verdauungstrakt gibt, können durch chemische Prozesse Schmerzfühlern in der Wand des Magen-Darm-Traktes aktiviert werden. Diese übertragen den Schmerz dann über Nervenbahnen auf das Rückenmark wie zuvor dargestellt.

über venös-lymphatische Bezüge:

Stauungen der Körperflüssigkeiten können zu Problemen führen, insbesondere Stauungen der „Niederdrucksysteme“ wie den venösen und lymphatischen Gefäßen. Diese Stauungen verursachen wiederum einen über  Nerven übertragenen Schmerz, insbesondere bei daraus entstehenden Entzündungen.

über psycho-emotionale Bezüge:

Jedes Organ hat Bezug zu emotionalen Themen. Beim Darm wären dies z.B. Themen wie „Verdauen“ von Erlerntem, „Loslassen“ von negativen Ereignissen. Störungen der Emotionalität können sich als Funktionsstörungen des Organs zeigen – mit allen schon vorher genannten Folgen.

Es ist sicherlich nachvollziehbar, dass sinnvoll wäre, im Falle von Rückenschmerzen den Darm (und alle anderen Organe) mit zu untersuchen und im Zweifelsfalle mit zu behandeln, z.B. in Form von Reflexzonenmassage (z.B. Chapman-Punkte), direkten Techniken („Colonmassage“) oder indirekt über z.B. entstauende Behandlung („Dekongestionstechnik“), um einige Beispiele zu nennen.

Aber es gibt unserer therapeutischen Ansicht nach noch weitere, z.T. präventive Verfahren, die sich positiv auf unsere Rückengesundheit auswirken und deshalb in unseren Alltag integriert werden sollten.

Folgende Maßnahmen sind zur Verbesserung der Rückengesundheit unserer Auffassung nach besonders gut geeignet:

  • Yoga schult nicht nur die Achtsamkeit und hat damit Auswirkungen auf die Körperhaltung, sondern die Muskeln, u.a des Rückens, werden gedehnt und gekräftigt.
  • Rückengymnastik wirkt direkt positiv auf Beweglichkeit und Kraft des Rückens.
  • Viele Probleme insbesondere des Beckens und der Lendenwirbelsäule resultieren aus einem falschen Gang, was durch eine Gangschulung behoben werden kann.
  • Entspannung auf vegetativer Ebene senkt auch den Muskeltonus. Das kann bei bereits verspannten Muskeln hilfreich sein oder sogar Verspannungen vorbeugen. Hierfür empfiehlt sich entweder Autogenes Training oder eine regelmäßige Meditationspraxis.
  • Die Rückenmuskeln werden wie alle Muskeln von einer bindegewebigen Hülle, den sogenannten Faszien, umgeben. Wenn diese verkleben kann es zu Schmerzen und/oder Bewegungseinschränkungen kommen. Wenn wir regelmäßig Faszientraining machen, dann tun wir viel dafür, die Verklebungen effektiv zu lösen.
  • Ernährungsumstellung, z.B. in Form des Intervallfastens, weil ein geringeres Körpergewicht die Gelenke und Bandscheiben entlastet. Zudem kann das in der Fastenzeit ausgeschüttete STH die Rückenmuskulatur vor Degeneration schützen.
  • Ablegen auf einer Akupressurmatte, weil die Durchblutung den Hautfaszien gut tut. Zudem werden die Hautreflexzonen stimuliert, was einen positiven Einfluss auf die inneren Organe hat.
  • Schröpfmassagen können für eine verbesserte Durchblutung sorgen. Der Unterdruck stimuliert zudem Mechanorezeptoren der Muskeln, was die Muskelspannung verringert.
  • Die Magnesium-Öl-Massage kann durch die lokale Anwendung Magnesium-Mangelzustände schnell und nachhaltig lösen.
Author: Alexander Mallok
Tags: Osteopathie