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Hände als Werkzeug

Veröffentlicht am:

„Wir denken zu viel und fühlen zu wenig.“ (Charlie Chaplin)

Osteopathie: Magie der Hände

Ein berühmtes Zitat von William Garner Sutherland, dem Begründer der Craniosakralen Osteopathie, lautet: „An osteopath is a person who works with feeling, seeing, thinking and knowing fingers.“ (Übersetzung: „Ein Osteopath arbeitet mit fühlenden, sehenden, denkenden und wissenden Händen.“)

Teilaspekte des Fühlens

Als solches sind daher viele Osteopathen (zu Recht) stolz auf ihre ausgeprägte „Feinfühligkeit“. Die haptische Wahrnehmung eines Menschen an den Händen umfasst folgende Teilaspekte:

– haptische Sensitivität oder Oberflächensensibilität (Wahrnehmung von Druck, Vibration und Gewebsdehnung)
– Propriozeption & Kinästhesie oder Tiefensensibilität (Fähigkeit, die Stellung und Bewegung der Gliedmaßen im Raum wahrzunehmen)
– Nozizeption (Schmerzwahrnehmung)
– Thermozeption (Temperaturwahrnehmung)

Fähigkeiten in der Wahrnehmung

Um in der Osteopathie erfolgreich arbeiten zu können müssen angehende Osteopathen/- innen all diese Teilaspekte des Fühlens überdurchschnittlich entwickeln. Dazu dient unter anderem die lange Studienzeit (fünf Jahre), in der die Studenten/- innen über einen langen Zeitraum mit Gleichgesinnten, also anderen Studenten/- innen, ihre Fähigkeiten in der Wahrnehmung entwickeln können.

Struktur und Funktion

Darüber hinaus ist es für Osteopathen wichtig, nicht nur den Tastsinn zu entwickeln, sondern die Wahrnehmung mit anatomischem Wissen verknüpfen zu können. Sie spüren also nicht einfach nur Strukturen, sie können sie auch präzise zuordnen. Dies ermöglicht die Wahrnehmung von strukturellen Veränderungen, die (mitunter) als Indiz für eine Funktionsstörung gelten können.

Intuitive Hände

Für viele „orthodoxe“ (Schul-)Mediziner ist der Teilaspekt der Craniosakralen Osteopathie oder kurz Cranio, bei der der Osteopath u.a. Einfluss auf die bindegewebigen Hüllmembranen des Zentralnervensystems und den Fluss des Nervenhirnwassers (Liquor cerebrospinalis) nimmt, obskur. Die Fähigkeit, durch Strukturen hindurch zu fühlen, kann für den Ungeübten am besten an einer Übung für angehende Osteopathen verdeutlicht werden. Dafür legst du ein feines Haar unter die Seite eines Telefonbuches und versuchst, dieses durch die Seite hindurch zu ertasten. Solltest du dies ausprobieren, so wirst du feststellen, dass dies durchaus auch für Anfänger möglich ist. Wenn du das Ertasten des Haares durch das Papier sicher beherrschst, dann legst du eine zweite Seite des Telefonbuches darüber. Bei erfolgreichem Erspüren dann eine dritte Seite usw.

Sehende Hände: Lernen am Subjekt

Mit Übungen wie diesen und natürlich durch Lernen am Subjekt – zuerst an Mitstudenten/- innen und später an Patienten/- innen – kann die Taktilität um ein Vielfaches verbessert werden, um William Garner Sutherlands Anspruch von „feeling, seeing, thinking, knowing fingers“ näherzukommen.

Mehr zu Osteopathie auch auf unserer Homepage:

https://heilpraktiker-mallok.de/praxis/schwerpunkte/

Wer sich für die besonderen An- und Herausforderungen einer osteopathischen Behandlung bei Säuglingen und Kleinkindern interessiert, der ist herzlich eingeladen hier nachzulesen.

Author: Alexander Mallok
Tags: Osteopathie