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Compliance in der Therapie

Veröffentlicht am:

„If you think compliance is expensive try non-compliance.“ (Paul McNulty)

Compliance – was bedeutet das?

Compliance ist ein Oberbegriff für das kooperative Verhalten von Patienten im Rahmen einer Therapie, sowohl in der Medizin als auch in der Psychotherapie. Dasselbe gilt auch für den alternativmedizinischen Bereich, in dem die Heil- und Chiropraxis anzusiedeln ist. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass die Compliance der Patienten/- innen, also das Befolgen von Empfehlungen und Anweisungen des Therapeuten, einen mittleren bis großen Effekt auf den Therapieerfolg haben kann. Das heißt im Umkehrschluss, dass der Therapieerfolg bei Patienten/- innen, die den Beratungen des Therapeuten nicht folgen, geringer ausfallen kann. Patienten/- innen, die eine hohe Therapiemotivation haben und bei der Therapie engagiert mitwirken, leisten einen wertvollen Beitrag dazu, dass die Therapie sich positiv auswirkt. Und zwar auch über das Therapieende hinaus.

Compliance: Ein Beispiel aus der Praxis

Die Osteopathie ist ein ganzheitliches Diagnose- und Therapiesystem, das darauf abzielt, den Patienten nicht nur symptomatisch zu behandeln, sondern auch der Ursache für die Beschwerden auf den Grund zu gehen. Oftmals liegt diese nicht dort, wo der Patient sie vermutet, nämlich am Ort der Beschwerden. Nicht selten ergibt eine ausführliche Anamnese und Diagnostik einen Organbezug für ein vermeintlich skelettäres Problem. In der Heil- und Chiropraxis werden z.B. oftmals Patienten mit Schulterschmerzen vorstellig, deren Schulter gar nicht das ursprüngliche Problem ist. Stattdessen strahlt der Schmerz von einer anderen Stelle in die Schulter aus. Zum Beispiel kann ein Zusammenhang zwischen der rechten Schulter und der Leber bestehen. Nach einer osteopathischen Behandlung der Leberregion sowie der lokalen Behandlung des Bindegewebes der rechten Schulter können sich die Schulterschmerzen des Patienten schnell auflösen. Für diesen kommt das oftmals einem Wunder gleich.

Ursachenforschung in der ganzheitlichen Therapie

Um im Beispiel zu bleiben wollen wir die Leberproblematik einmal ganzheitlich betrachten. Eine funktionelle oder gar strukturelle Leberbelastung kann unterschiedliche Gründe haben:

  • übermäßiger Alkoholkonsum
  • Drogenmissbrauch
  • Medikamentenbelastung
  •  Erkrankungen der Gallenwege
  •  Rechtsherzinsuffizienz
  • übermäßig kalorische Ernährung u.v.m.

Jede der genannten Ursachen kann bei unserem Beispielpatienten zu seiner Leberproblematik beigetragen haben. Im Rahmen einer osteopathisch-funktionellen Therapie wird es von besonderem Wert sein, die Leberregion durch entsprechende Techniken besser mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Das erreichen wir durch eine gesteigerte Durchblutung, für die wir den Tonus der Leber mindern müssen. Haben wir die Leber erst einmal gut versorgt, und hat der Patient seinen Lebensstil entsprechend den obigen Überlegungen angepasst, wird nicht nur die zugrunde liegende Problematik ausheilen, sondern auch die schmerzende Schulter verschwinden.

Alternativmedizinisch-begleitende Therapie bei Leberbelastungen

Um zu verhindern, dass die Schulterbeschwerden des Patienten erneut auftreten, kann es darüber hinaus sinnvoll sein, im Rahmen einer ganzheitlichen alternativmedizinischen Therapie, wie sie in der Heil- und Chiropraxis praktiziert wird, den osteopathischen Befund via Laborbefunden zu untermauern. Bestätigt sich im Blutbild, dass die Ursache für die Schulterbeschwerden in der Leber liegen, kann es im Rahmen eines individuellen Therapieplans angezeigt sein, dass der Patient sich einer Ernährungsumstellung unterzieht. Und gänzlich auf Alkohol oder andere Genussmittel verzichtet. Parallel dazu kann es sein, dass der Patient leberentlastende bzw. leberunterstützende Medikamente verschrieben bekommt. Bei Patienten, die bereits seit längerer Zeit lebertoxische Medikamente nehmen kann außerdem darüber nachgedacht werden, diese in Absprache mit seinem Arzt abzusetzen oder auszuschleichen.

Lebensstilverändernde Maßnahmen

All diese Maßnahmen zur Therapie und späteren Prävention der Schmerz auslösenden Ursachen liegen im Bereich der lebensstilverändernden Maßnahmen. Wir Therapeuten bauen also auf die Mitwirkung oder Compliance unseres Patienten, um entscheidende Verhaltensweisen in seinem Leben zu verändern, die der Gesundheit zuträglich sind. Je größer das Verständnis des Patienten für die Notwendigkeit einer therapeutischen Maßnahme, desto wahrscheinlicher wird diese nicht nur akzeptiert, sondern auch dauerhaft umgesetzt werden.

Quellen:
1. Aronson JK: Compliance, concordance, adherence. Br J Clin Pharm 2007;
63: 383-384.
2. Alpert, J. S. (2014). Compliance/Adherence to Physician-advised Diagnostic and Therapeutic Strategies.
The American Journal of Medicine, 127(8), 685–686.

 

 

 

Author: Alexander Mallok
Tags: Gesundheitsfaktoren