Prithivi Mudra
„Es braucht nur eine Sache im Leben: in der Gegenwart verwurzelt zu sein.“ (Osho)
Verbindung und Glück
„Die Verbindung zur Erde sollte stabil und glücklich sein“, heißt es im Yogasutra des Patanjali.
Das bedeutet auf den ersten Blick, dass wir glücklich sind, wenn wir mit beiden Beinen fest auf dem Boden stehen und uns kraftvoll verwurzelt fühlen. Auf den zweiten Blick sind es allerdings unsere Hände, die uns unsere Welt erfühlen und begreifen lassen. Sind wir glücklich, dann möchten wir die ganze Welt umarmen. Was das Prithivi Mudra damit zu tun hat und wie es dir helfen kann, innere Gelassenheit und Stärke für dich und andere zu erlangen, das erfährst du hier.
Was Umarmungen so wertvoll macht – auch für unsere Gesundheit
Wir brauchen unsere Finger, Hände und Arme nicht nur um etwas zu greifen, festzuhalten, hochzuheben, wegzudrücken, heranzuziehen oder um in handgestützten Yogahaltungen auf unseren Händen zu stehen, sondern zum Umarmen. Wie sehr wir emotional darunter leiden, wenn dies nicht möglich ist, haben wir in den letzten Wochen schmerzlich erfahren müssen. Wir fühlen uns schnell nicht mehr dazugehörig, ausgeschlossen, traurig und verlieren ein Stück weit den Bezug zur Realität, wenn uns die gegenseitigen Berührungen nicht mehr möglich sind. Im schlimmsten Fall werden wir krank, denn für ein gesundes Immunsystem sind sie unerlässlich.
Berührungen für Körper, Geist und Seele
Die Hände sind dem Herzchakra zugeordnet, welches als Energiezentrum in der Mitte unseres Brustkorbes sitzt. Man könnte sagen, dass unsere Arme, Hände und Finger die Verlängerung des Herzens sind, des vierten Chakras. Viele Gesten wie das sanfte Streicheln über die Wange, der klare kurze Moment, wenn man sich die Hand gibt, das aufmunternde Berühren des Rückens und viele andere berühren damit nicht nur den physischen Körper, sondern auch das Herz und unsere Seele. Durch die Berührung einer anderen Person fühlen wir uns gesehen und spüren uns auf ungeahnte Weise genährt, ja verwurzelt. Wie gut tut eine lange feste Umarmung, die uns Geborgenheit gibt und das tiefe Gefühl von Urvertrauen.
Prithivi Mudra – eine Anregung
Prithivi Mudra ist eine wundervolle Geste, mit der wir uns selber unterstützen können, wenn wir uns instabil und verloren fühlen. Dieses Mudra ist nach der indischen Erdgöttin Prithivi benannt und als Erd-Mudra bekannt. Die Handgeste unterstützt nicht nur unser Herzchakra, sondern korrespondiert auch mit unserem Wurzelchakra, welches als unser erstes Chakra seinen Sitz am unteren Ende der Wirbelsäule hat. Ein ganz besonderes Zusammenspiel von Energien, bei dem unsere innere Stärke und Gelassenheit unterstützt werden und diese durch ein offenes Herz nach außen getragen werden können. Wir strahlen diese Stärke dann positiv aus und berühren unser Gegenüber auf ganz besondere Weise.
Prithivi Mudra – eine Anleitung
Setze dich für dieses Mudra aufrecht an einen ruhigen Ort, und stelle die Füße eventuell flach auf dem Fußboden auf. Lege die Hände in deinen Schoss und – wenn es dir möglich ist – schließe die Augen. Nun legst du die Fingerkuppen des Daumens und des Ringfingers jeder Hand mit sanftem Druck aneinander. Die restlichen Finger bleiben die ganze Zeit entspannt. Dein Atem fließt ruhig und gleichmäßig. Stelle dir vor deinem inneren Auge vor, wie du über die Erde Energie einatmest.
Mit jedem Ausatmen wächst deine Verbundenheit zur Erde mit starken Wurzeln immer tiefer.
Wenn es dir gut tut, dann übe Prithivi Mudra täglich für ein paar Minuten
Der Artikel wurde von Yoga- und Meditationslehrerin Michaela Wendt verfasst. Sie schreibt regelmäßig rund um das Thema Achtsamkeit und Mindfulness und bietet in der Heil- und Chiropraxis auch angeleitete Yoga- und Meditationsstunden an. Wenn du mehr von ihr lesen möchtest, dann schau z.B. einmal hier vorbei.