Der weibliche Zyklus
„Eine Frau in ihrer weiblichen Essenz ist die versinnbildlichte Erde – auf ihr gibt es Stürme, sie hat Hügel, Täler, sie gibt Nahrung, Liebe und Geborgenheit, damit etwas Neues wachsen kann.“ (Katja Wolf)
Der weibliche Zyklus
Für viele Frauen sind Schmerzen im weiblichen Zyklus bereits zur Gewohnheit geworden. Was die meisten Frauen leider nicht wissen ist, dass ein gesunder Menstruationszyklus physiologisch ohne Schmerzen abläuft. Einzig am Beginn der Menstruation kann sich ein leichtes Ziehen bemerkbar machen. Das PMS (Prämenstruelle Syndrom) und Blutungen, die zu stark oder zu schwach sind, zu spät oder zu früh einsetzen bzw. sogar ganz ausbleiben, sind Anzeichen für einen unharmonischen Zyklusablauf. Über die richtigen Nahrungsmittel und eine für Frauen physiologische Lebensweise können sich die Symptome rasch bessern. Nachfolgend geht der Artikel ausführlich darauf ein, wie sich der weibliche Monatszyklus in vier Phasen aufteilt, und welche Wirkung diese auf Körper, Geist und Seele haben.
Zyklus Tag 1-4
An den Tagen der Regelblutung fühlen sich viele Frauen aufgrund des hohen Blut- und Eisenverlusts müde und erschöpft. Innere Kälte ist in der TCM eine der wesentlichen Ursachen für eine schmerzhafte Menstruation. Folgende Lebensmittel wirken der Kälte entgegen:
Eisen und Vitamin C: Datteln, Hirse, rote Rüben, Petersilie, Kohl, Brokkoli und Beeren
Omega 3 Fettsäuren: Leinsamen, Walnüsse, Mikroalgenöl.
Vitamin B6 und Magnesium (lindern starke Krämpfe): Hülsenfrüchte, Avocado, Bananen, Walnüsse, Vollkorngetreide, Kerne, Nüsse, grünes Blattgemüse, Naturreis und Rohkakao. Schafgarbentee.
Heiße Gewürze wärmen den Unterleib und vertreiben innere Kälte: Pfeffer, Fenchel, Ingwer, Zimt, Kardamom, Nelken, Kurkuma.
Energetische Prozesse während der Regelblutung
Der weibliche Zyklus und die Regelblutung sind Spiegel des weiblichen Energiesystems. Jeden Monat durchläuft der weibliche Körper vier Phasen, die der Empfängnisfähigkeit dienen. Die Blutung selbst ist das Symbol der Fruchtbarkeit und erinnert daran, dass Frauen die Trägerinnen des Lebens sind.
Die prämenstruelle Phase
In der prämenstruellen Phase, etwa 10 Tage vor der Menstruation, wird alles Ungeklärte an die Oberfläche gebracht, welches einen zufriedenen Stimmungszustand möglicherweise verhindert. Zu keiner anderen Zeit im Zyklus gewinnen Frauen so tiefe Einsichten darüber, was in ihrem Leben noch bearbeitet werden möchte.
Menstruation als Zeit der Selbstreflektion
Gewappnet mit den neuen Erkenntnissen ermöglicht die einsetzende Monatsblutung eine bewusste Reinigung. Der Körper kann über das verbrauchte Blut stark entgiften und gleichzeitig alte Probleme loslassen. Ebenfalls offenbaren sich während dieser Zeit schon zukünftige Pläne und Visionen, die sich in den Alltag integrieren möchten. So ist die Zeit der Menstruation die ideale Zeit der Selbstreflektion. Wichtig ist es dabei, sich als Frau wirklich Ruhe zu gönnen und so oft es geht die Beine hochzulegen. Für den Körper ist diese Phase anstrengend, und die Psyche ist durch die emotionale Arbeit äußerst sensibel. Frauen sollten während dieser Zeit unbedingt viel liegen und sich nicht zum Sport oder zu unnötigen Verabredungen quälen. Nicht umsonst heißt es unter den Frauen „Ich habe meine Tage”.
Zyklus Tag 5-12
Die Regenerationsphase nach der Blutung dient dem kraftvollen Neuaufbau von Gewebe in der Gebärmutter, um u.a. auch einem befruchteten Ei die Einnistung zu ermöglichen. Folgende Lebensmittel können diese Phase unterstützten:
Eiweiß aus Hülsenfrüchten, Pilzen, Tofu, Tempeh, Hanfsamen, Algen.
Eisen z. B. aus Saaten und grünem Blattgemüse zum Auffüllen der Eisenspeicher im Körper.
Der energetische Prozess nach der Regelblutung
Ist die Blutung beendet, so sind alle Bedingungen für eine Schwangerschaft geschaffen. Mit diesem Abschnitt der Periode beginnt auch ein geistiger Prozess, der dem Aufbau, der Erneuerung und der Vorbereitung des Neuen dient. All das, was Frauen vor und während der Blutung erkannt haben, soll nun wie ein Samen gedüngt und bewässert werden. Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, um genaue Pläne zu schmieden und die Weichen für die nächsten Wochen zu stellen.
Zyklus Tag 12-17
Die Tage rund um den Eisprung sind geprägt von besonderem Glanz und einer besonderen Energie der Frau. Die ausgeschütteten weiblichen Hormone erhöhen die sexuelle Attraktivität. Frauenmanteltee stärkt in dieser Zeit die Muskeln der Gebärmutter.
Wärme, vor allem am unteren Rücken und Unterleib, tut besonders gut. Hierzu beispielsweise ein warmes Kirschkernkissen auf den Unterleib legen oder ein Ingwer-Fußbad machen. Es empfiehlt sich, auf kalte Nahrung zu verzichten und vor allem darauf, etwas direkt aus dem Kühlschrank zu essen.
Zyklus Tag 17-28
In der zweiten Zyklushälfte kommt es vor allem zu Hormonschwankungen. Das äußert sich auch des öfteren durch Appetit auf fettiges, salziges und süßes Essen. Der Körper nimmt vermehrt Kalorien auf, die er für die nächste monatliche Blutung nutzen kann. Folgende Nahrungsmittel können diese Phase unterstützen:
Avocados, Birnen, Soja, Hülsenfrüchte, Granatapfelkerne, Ingwer, Sonnenblumen- und Kürbiskerne wirken hormonregulierend.
Ruhigere Sportarten wie Yin Yoga können in dieser Zeit unterstützend wirken und Emotionen wie Wut, Depressionen, Erschöpfung, Trauer ausgleichen.
Der energetische Prozess nach dem Eisprung
Nach dem Eisprung gibt die aufsteigende Energie die notwendige Kraft, die wir zur konkreten Realisierung unserer Vorhaben brauchen. Diese Kraftphase dauert im Idealfall bis zur nächsten Blutung an oder mündet erneut in das Prämenstruelle Syndrom (PMS), das wiederum das Ungeklärte aufwirft, welches unbedingt erkannt bzw. verändert werden möchte.
Die wichtige Bedeutung einer physiologisch ablaufenden Menstruation
In vielen Kulturen wird die Energetik der Menstruation von Frauen bewusst zur Besinnung, Reinigung und Meditation genutzt. Die Blutung ist ein wichtiger Bestandteil unseres Zyklus, denn das Gewebe, das sich im Uterus aufgebaut hat, muss zerfallen und über unsere Regel ausgeleitet werden. Frauen, die hormonell mit der Pille oder Hormonspirale verhüten, haben eher eine schwächere Blutung/Reinigung. Man könnte somit sagen, der physiologische Prozess wird betäubt, weshalb sich viele Frauen nach Absetzen der Hormone deutlich lebendiger und mehr wie sie selbst fühlen.
Dieser Artikel wurde von Heilpraktikerin und Osteopathin Janna Röhrs verfasst, die Teil unseres Teams in der Heil- und Chiropraxis ist.