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Männeryoga

Veröffentlicht am:

„Indianerherz kennt keinen Schmerz.“

Wann ist ein Mann ein Mann?!

Indianerherz kennt keinen Schmerz – gerade die ältere männliche Generation wird dieses Zitat aus Kindertagen noch kennen. Stark, mutig, kraftvoll, nie aufgebend, immer am Limit und eine starke Schulter für alle. Das ist der Wunsch der Welt an den Mann. Tief verankert werden diese generationsübergreifenden Eigenschaften gelebt und an die eigenen Söhne weitergegeben. Im Yoga steht die Sonne, unsere rechte Seite, für die männliche Energie, für Dynamik, Kraft und muskuläre Stärke. Tapas, das innere Feuer, welches durch Disziplin und Leidenschaft für eine Sache verkörpert wird, ist ebenfalls ein männliches Attribut. In den Märchen und Sagen sind es immer die jungen, dynamischen Männer, die ehrenwert und kraftvoll das Herz der Prinzessin, des Aschenputtels, Schneewittchens und vieler anderer weiblicher Hauptpersonen im Sturm erobern. Die Facetten eines Mannes sind aber weitaus vielschichtiger und hinter der ersten anzutreffenden harten Schale verbirgt sich gerne ein weicher Kern. Beides mag Männeryoga in Praktizierenden hervorholen.

Frau und Mann: Yin und Yang

Yin und Yang ist auch im Mann zu finden und nicht nur in der Frau. Es ist die charmante, leise, gelassene Seite, die einem das Gefühl von Geborgenheit und wahrer starker Schulter gibt. Wir brauchen tagsüber die Sonne, die uns Energie und Wärme bringt, aber ebenso ist es auch die Stille der Nacht, in der uns das kühlende Mondlicht verzaubert und Regeneration erst möglich wird. Einer meiner Yogalehrer hat einmal gesagt, dass Stärke ohne Flexibilität steif macht und Flexibilität ohne Stärke instabil. Es braucht immer beide Seiten.

Männeryoga: Warum Yoga nicht allein Frauensache ist

Spätestens seitdem wir wissen, dass die Fußball-Nationalmannschaft auf körperlicher, geistiger und seelischer Ebene Unterstützung durch Yoga bekommt, sollten wir uns von der Vorstellung gelöst haben, dass Yoga eine reine Frauensache ist. Ich kann jeden Mann nur ermuntern, für sich auf die Suche nach dem passenden Yogastil zu gehen. Männeryoga liegt im Trend und hat schon viele anfangs skeptische Männer überzeugt. Yoga zu machen bedeutet ja auch nicht, dass geliebte Sportarten wie Fußball, Tennis, Laufen oder Golfspielen aufgegeben werden müssen. Im Gegenteil: Erlaubt ist, was Freude macht und gut tut, denn dann können wir Stress loslassen.

Yoga als Ergänzung zu anderen Sportarten

Die zusätzlichen Yogaeinheiten werden aber in jedem Fall eine Bereicherung und Unterstützung sein. Die Beweglichkeit und Koordination verbessert sich, und die dehnenden Haltungen führen zu mehr Flexibilität. Der Geist darf zur Ruhe kommen. Gerade die Sportarten, die einseitig ausgeführt werden, beanspruchen uns körperlich in hohem Maße. Verkürzte Muskulatur und gestresste Faszien sind oft für Schmerzen im Bewegungsapparat verantwortlich, die auf jahrelanges, einseitiges Training zurückzuführen sind. Hinzu kommt der Leistungsdruck und Ehrgeiz, der die Männer gerne bis ans Limit gehen lässt. Aufgeben ist selten eine Option.

Die Yogamatte als geschützter Ort

Die Yogapraxis sieht das im besten Falle anders. Wirkliche Stärke ist weit weg von Rivalität und Konkurrenzkampf. Die Yogamatte sollte ein geschützter Ort sein, an dem man(n) genau das immer wieder üben kann. Als Yogalehrerin kann ich jeden nur darin bestärken, zwischendurch Haltungen einzunehmen, die entspannen und in die eigene Mitte führen. Zum Beispiel die Haltung des Kindes, in der wir auf den Schienbeinen sitzen und die Stirn nach vorne gebeugt auf dem Boden ablegen, um die Arme seitlich am Körper nach hinten zu strecken. Ist man körperlich eingeschränkt, dann empfehle ich, Yogastunden zu besuchen, in denen Abwandlungen gezeigt werden und auf korrekte Ausführung hingewiesen wird.

Körper, Geist und Seele-Einheit für Mann und Frau

Unsere Körper geben viel schneller nach und öffnen sich für Haltungen, wenn wir nicht an unserem Limit praktizieren und trainieren. Das gilt nicht nur für die Yogamatte, sondern auch für das Leben. Das setzt voraus, dass wir Emotionen erkennen und zulassen, und dass wir auch auf körperliche Schmerzen frühzeitig reagieren. Das bedeutet, dass auch ein Indianerherz in sich hineinfühlen darf. Männeryoga kann dabei helfen, sich die Kräfte einzuteilen, in Gesprächen den Tag zu verarbeiten und vielleicht auch mal die eine oder andere Träne zu weinen und nicht immer erreichbar zu sein. All das tut Körper, Geist und Seele gut. Außerdem hilft es zu verhindern, dass wir, ob Frau oder Mann, in schwere Erschöpfungszustände kommen.

Der Beitrag wurde von Yoga- und Meditationslehrerin Michaela Wendt verfasst. Wenn du mehr von ihr lesen möchtest, dann stöbere gerne weiter auf unserem Blog. Unter anderem hat sie einen inspirierenden Artikel zum Einfluss von Yoga auf unsere Geisteshaltung geschrieben, den du hier findest. Etwas auf die Ohren gibt es von ihr hier.

Author: Alexander Mallok
Tags: Yoga