Es weihnachtet sehr
„Die besinnlichen Tage zwischen Weihnachten und Neujahr haben schon manchen um die Besinnung gebracht.“ (Joachim Ringelnatz)
Balance unter dem Weihnachtsbaum
Die Weihnachtszeit ist jedes Jahr eine besondere Zeit, da sie zum einen besonders turbulent ist, zum anderen von allzu vollen Terminkalendern beherrscht wird. Lieb gewonnene Traditionen laden zum Innehalten und fröhlichen Miteinander ein. Kein Wunder, dass es eine echte Herausforderung sein kann, genau in dieser Zeit eine Balance zu finden zwischen all den festlichen Aktivitäten, dem Glühwein trinken, Kekse backen und dem Wunsch nach besinnlichen Momenten.
Pratyahara – das Zurückziehen der Sinne
Im Yogasutra des Patanjali, einem indischen Weisen, der vor mehr als 2000 Jahren gelebt haben soll, gibt es den Hinweis auf Pratyahara. Pratyahara ist das Zurückziehen der Sinne. Genau so wie eine Schildkröte sich in den Panzer zurückzieht, nehmen wir auch unsere nach außen gerichtete Wahrnehmung in unser Inneres zurück. Wenn Energie nur unkontrolliert im Außen stattfindet, lässt uns das mit der Zeit ausbrennen und den Alltag als viel zu anstrengend wahrnehmen. Natürlich nicht nur im Dezember.
Die Baumhaltung als Übung für Pratyahara
Eine schöne Übung ist die Baumhaltung, die auf Sanskrit Vrksasana genannt wird. Es ist eine Balancehaltung, die auf einem Bein ausgeführt wird und uns dabei hilft, Kraft, Konzentration und Gelassenheit zu entwickeln. Es ist die Gelegenheit, auf unserer Yogamatte für die Herausforderungen im Leben zu arbeiten und zu lernen. Üben wir im Baum zu stehen und tun dies mit einer entspannten Geisteshaltung, so werden wir uns mit der Zeit auch in alltäglichen Situationen an diese besondere Geisteshaltung erinnern. Und können im besten Fall neutral und ruhig auf unsere Umwelt reagieren.
Der Baum – eine Anleitung Teil 1
Um die Baumhaltung zu üben suchst du dir einen ruhigen Ort und stellst dich mit hüftbreit geöffneten Beinen aufrecht hin. Die Schultern sind entspannt, die Augen für einen Moment geschlossen, um die Wahrnehmung ins Innere zu lenken. Verlagere dein Gewicht auf das rechte Bein und lege die linke Fußsohle an die rechte Beininnenseite. Die Höhe bestimmst du selbst. Vielleicht liegt die linke Fußsohle am rechten inneren Fußknöchel oder an der Unterschenkelinnenseite oder oberhalb des Knies an der Oberschenkelinnenseite. Achte darauf, dass der Fuß des Standbeins das Körpergewicht gleichmäßig trägt.
Der Baum – eine Anleitung Teil 2
Nimm dir bewusst Zeit, um deinen ganzen Fuß auf dem Boden zu spüren. Drücke sanft das Standbein gegen den Fuß des angewinkelten Beines. Das hilft dir, noch mehr in die Körpermitte zu finden. Bringe deine Hände aneinandergelegt vor das Brustbein und versuche, die Balance für fünf tiefe und gleichmäßige Atemzüge zu halten. Solltest du die Balance verlieren, so lächle und versuche es erneut, ohne dich zu ärgern. Danach wechselst du die Beinseite. Lege dich danach für ein paar Minuten auf den Rücken und lasse die Baumhaltung nachwirken.
Ein balanciertes Namasté